Landart am Bruchhof

06.06.2020, 18:00 - 24:00

Licht-, Sound- und Naturkunst im Schaumburger Land

Landart: Kunst in der Natur der Dinge

Kunst mit und in der Natur ist der Kern des Festivals. Ob im klassischen Sinn mit Materialien aus der unmittelbaren Umgebung oder mit gezielt eingesetzten Kontrasten; egal ob aus Stein, Holz, Gräsern oder Glas; ob mit einer Halbwertszeit von 2 Tagen oder 2 Jahren bleibt dabei den Schaffenden überlassen.

Ăśber das Festival
Wie kam es zu Landart am Bruchhof?

Trifft eine Gruppe kreativ höchstmotivierter Jugendlicher und Berufsjugendlicher auf einen kulturversessenen sozialen Betrieb in einem ehemaligen Herrenhaus in mitten eines bezaubernden Stadtwaldes. Sagt die Gruppe:“ Wir haben da eine Superidee aber keinen Platz!?“. Sagt der soziale Betrieb: “Da seid Ihr ja endlich…“. So und nicht anders hat es sich zugetragen als der Verein TuWat e.V. 2009 auf das Projekt Probsthagen e.V. am Bruchhof traf. Aus der Not war eine Tugend geboren und nach mittlerweile 6 Jahren gehören die Worte  „Landart Bruchhof „ zusammen wie Currywurst-Pommes, Inter Mailand oder Steinhuder Meer.
Aber was macht den besonderen Reiz dieser Veranstaltungsreihe aus?

So einiges! Nichtkommerzielle Absicht trifft kreative Höchstmotivation. Professionelle Improvisationskunst trifft organisatorisches Talentwunder. Zwischenmenschliche Gelassenheit trifft Lebensqualitätsgewinnorientierten Ehrgeiz. Oder kurz; eine Gruppe netter Menschen mit guten Ideen trifft sich an einem schönen Ort und macht einfach Kunst.
So einfach ist das?  

Nein, natürlich nicht! Da müssen Anträge gestellt werden um Unterstützerinnen zu gewinnen. Da muss organisiert und diskutiert werden, formuliert und visualisiert, publiziert und dokumentiert, lamentiert und laminiert, fabriziert und philosophiert.

Und was ist genau die Philosophie von Land Art Bruchhof?

Ich glaube die Philosophie ist, dass es die Philosophie nicht gibt und sie sich deswegen immer wieder neu finden und erfinden muss. Wie stecken den Rahmen ab, wir setzen räumliche und materielle Minimalgrenzen, die wir für wichtig halten und wir stellen einen bunten Strauß an kreativer Menschlichkeit zusammen dem wir ein faszinierendes Kulturschauspiel zutrauen. Dabei lassen wir uns ganz von unseren Gefühlen leiten und auf gar keinen Fall von Lebensläufen blenden. Und damit sind wir seit 2009 sehr gut gefahren und freuen uns auf die nächsten Jahre. Und jedes mal sagen wir hinterher das ist nicht zu toppen und wir müssen jetzt aufhören. Und jedes Mal ist nach der Land Art vor der Land Art und dann geht es auch schon wieder los.
Und was ist Land Art Bruchhof jetzt konkret?

Kunst in und mit der Natur. Holz, Ton, Stroh, Blätter, Steine, Wasser, Erde beliebig wie einzigartig in Kunst verwandelt. Objekte und Installationen, die auf einer Tour durch den Wald entdeckt werden wollen. Überraschung aller Ortens. Und wenn es Dunkel wird geht das Licht an. Und dann sind da Geräusche. Ist da Musik? Und wieder geht man durch den Wald und plötzlich ist alles ganz anders. Eine geheimnisvolle Stimmung, ein Zauberwald voller Licht und Klang und faszinierter Menschen. Land Art Bruchhof ist so vielfältig wie einzigartig. So immer wieder toll wie niemals gleich. So spannend wie entspannt. So ausgeklügelt gestaltet wie einfach zu verstehen. So stark und doch vergänglich. Und dann vorbei und wieder so lange hin. So schön und so schade.

Jeden Frühsommer findet auf der ehemaligen Gutsanlage „Bruchhof“ in Stadthagen das LandArt-Projekt statt. Teilnehmer*innen sind hierbei Jugendliche des „Tu Wat e.V.“, welche zusammen mit psychisch beeinträchtigten Menschen des „Projekt Probsthagen e.V.“ eine Woche lang gemeinsam ihre Kreativität innerhalb der freien Natur mit den dort gegebenen Mitteln ausleben können. Der Prozess wird dabei sowohl von Künstler*innen, als auch von Sozialpädagog*innen begleitet und unterstützt, sodass Barrieren zwischen beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Menschen aufgehoben und der Inklusionsgedanke aktiv ausgelebt wird. Somit befähigt der Abbau von Berührungsängsten alle aktiven Teilnehmer*innen dazu, Teil eines großen Ganzen zu sein. Die Teilnehmer*innen werden hierzu aus ihren bisherigen Lebenswelten abgeholt, lernen Neues kennen und aktivieren das eigene Interesse daran. Innerhalb des Projekts wird nicht nur selbstorganisiert gearbeitet und ein gemeinsames Verständnis von LandArt entwickelt und diskutiert, sondern auch das Projekt und Vorgehen in der Gruppe geplant. Weiterhin wird in der Gemeinschaft gegessen, Material besorgt und die Präsentation für das Wochenende vorbereitet.

Außerdem können die Teilnehmer*innen durch die Einführung in die Tonarbeit und Lichtkunst verschiedene Gewerke kennenlernen, welche in ihre spätere Berufsorientierung einfließen und ihnen eigene bislang ungenutzte Fähigkeiten aufzeigen können.

Das Besondere an dieser Form der Kunst stellt die Nutzung und Vergänglichkeit von natürlich abbaubaren Materialien dar, welche innerhalb des weitläufigen Wald- und Wiesengebiets vorzufinden sind. Da im Vorfeld festgelegt wird, welche Materialien in dieser Kunstform zur Verwendung geeignet sind, wird sichergestellt, dass der Natur keinen Schaden zugefügt wird. Zur Komplettierung der Ästhetik wird die Ausstellung am Wochenende musikalisch untermalt und mit Lichtkunst ausgeleuchtet, wodurch für den Betrachter ein einmaliges Erlebnis innerhalb des Waldes entsteht und eine Atmosphäre bildet, in welcher Kunst erfasst und diskutiert werden kann.

Das LandART – Festival, als eine nicht kommerzielle Veranstaltung ohne Eintrittspreise und Merchandise-SchnickSchnack, wäre undenkbar ohne Förderer. Mindestens genauso wichtig ist aber das enorme Engagement aller Beteiligten. Geleistet wird dies durch zwei wichtige lokale Vereine, die sich für das LandART zusammen getan haben: der Kultur und Sportverein Tu Wat e.V und das Projekt Probsthagen e.V.

Das Projekt erstreckt sich über einen Zeitraum von sieben Tagen. Dabei werden von den Teilnehmer*innen innerhalb der Woche individuelle Kunstwerke kreiert, um diese am Wochenende der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Aufgrund des öffentlichen Interesses bei ähnlichen Projekten rechnen wir mit einer Besucherzahl von 1000 Personen.


Bewerbung fĂĽr Kunstschaffende

Das geliebte Landart-Spektakel vor den Toren Stadthagens in Niedersachsen lädt wieder alle Künstler*innen die Lust haben Kunst in und mit der Natur und vielen anderen netten Menschen zu einem bezaubernden Großen und Ganzen zu machen ein, sich ab sofort dafür zu bewerben.

Es gibt kein Thema aber Großschreiben werden wir wieder und gerne die Begriffe Grenzenlosigkeit, Kreativität und Miteinander.

Bei Interesse an dem Projekt freuen wir uns ĂĽber eine Nachricht an Sichma@projekt-probsthagen.de.

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