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Germany
»DA! Art-Award« – Kunstpreis für Vernunft und Humanismus
DA! Art-Award 2020: Düsseldorfs erster säkularer Kunstpreis
Der DA! Art-Award wird im 2-Jahres-Turnus unter einem jeweils wechselnden Thema vom Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA!) ausgelobt. Er will Künstlerinnen und Künstler inspirieren, sich kritisch mit Religion und Irrationalismus auseinanderzusetzen. Der Preis ist mit insgesamt 7.000,– Euro dotiert. Die nominierten Werke werden der Öffentlichkeit in einer einwöchigen Ausstellung im Düsseldorfer Stadtmuseum präsentiert.
In 2018 beteiligten sich mehr als 150 Künstlerinnen und Künstler aus ganz NRW am DA! Art-Award. Dieser schöne Erfolg ist uns Ansporn und Auftrag, den Kunstpreis in 2020 bundesweit auszuschreiben.
Thema 2020: … wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus!
Vor zwei Jahren lautete das Thema des DA! Art-Awards »Wissen statt Glauben«. In 2020 geht es um die Kraft und die Wirkung trügerischer Überzeugungen. Ob Homöopathie, Bachblütentherapie und Lichtfasten, ob Religion oder esoterisches Heilsversprechen – keine Frage: Pseudomedizin und religiöser Glaube können wirken. Doch immer gilt, was nachweislich auch für Globuli gilt: keine Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus.
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Albrecht Dürer: Betende Hände (Studie zu einer Apostelfigur des “Heller”-Altars).
Ein Gebet, ein Fetisch oder Talisman kann Kraft und Zuversicht vermitteln, ein arzneilich wirkungsloses Medikament den Gesundungsprozess befördern. Doch diese Wirkungen haben weder etwas zu tun mit der Intervention von Gott/Jahwe/Allah, von Engeln oder Geistern. Noch resultieren sie – im Fall der Homöopathie – auf der fabulierten Merkfähigkeit des Wassers. Vielmehr sind psychosoziale und kulturelle Faktoren für all jene Effekte verantwortlich, die letztlich auf dem Glauben an ihre Wirkung beruhen. Und dieser Glaube (inklusive der weiten Palette der Selbsttäuschungen) gehört zum Menschsein. Wir glauben, weil wir uns etwas erhoffen. Doch an was genau wir glauben wird extern formuliert – von Heilsbringern jedweder Couleur. Seien es Homöopathen, Anthroposophen oder eben die Megaplayer der Religionen, die Trost, Beistand und Heilung durch ein allmächtiges Wesen suggerieren. Doch der von Gläubigen erfahrene göttliche Beistand ist bei Lichte besehen auch nicht mehr als ein Placebo-Effekt. Sprich, wir selbst sind Gott. Und das in all seinen götzenhaften Facetten. Mehr noch: Wir sind der Wirkstoff in Globuli, die Magie im Fetisch. Wir sind die Geister, die wir riefen und nicht mehr loswerden.
Diese im Prinzip profane Einsicht möchte nun von Ihnen illustriert, auf Leinwand gebannt, skulptural eingefangen oder fotografisch fixiert werden. Ein spannendes Unterfangen. Wir wünschen gutes Gelingen.
Warum ein Kunstpreis?
Wir denken, dass Kunst (neben Wissenschaft und Philosophie) eine essenzielle Facette menschlicher Schöpferkraft ist, dass sie Sinn stiftend und auf poetischer Ebene inspirierend und aufklärend zu wirken vermag.
Sicher, unsere Themenstellung – »… wirkt nicht über den Placebo-Effekt hinaus!« – ist eine Herausforderung. Das ist uns bewusst. Umso gespannter sind wir auf die Ergebnisse …